Außergewöhnliche Situationen bedingen extraordinärer Entscheidungen. Im Fall von „The Human Remains“ waren dies die Zusagen von Mark E (Ex The
Kleins/The Myers), Emvan Nelsing (Mastermind The Friggz), Löte Lauter (Schwule Mädchen, Ex Cashbar Club) und Jørg (Ex Stunde X/The Myers) als Support der „Argies“ einzuspringen. Die
besondere Note: acoustic please!
Nach Entstauben, Zusammensuchen und Reparieren eingemotteter Instrumente starteten „The Human Remains“ in einer kuscheligen Wohnung im Westen
Düsseldorfs mit den Proben. Drei wurden geschafft, dann zogen die Nachbarn die Rote Karte und Schlagringe aus den Taschen. Resümierend waren drei Dinge klar:
a) hier nie wieder proben
b) wir spielen den Gig
c) eine Westerngitarre ist dafür zu scheiße und muss ersetzt werden
Die Band erreichte nach dem Support der Argies am gleichen Abend und an den darauffolgenden Tagen Anfragen für weitere Gigs: „The Human
Remains“.
Das Programm spiegelt das bisherige Schaffen des Quartetts und ihre Einflüsse wieder. Songwriting und temporär wechselnde Cover stehen im Kontext melodiösen
Punkrocks, die an The Clash, Dead Kennedys oder Social Distortion erinnern. Chords, Hook-Lines, Gesangs-Harmonien lehnen sich in ihrer Selbstständigkeit an Ikonen des Rocks, von The Who bis Fu
Manchu, an. Unverhüllt bleiben Anleihen bei prägenden Independent-Stilen. Anne Clark, Garbage, R.E.M. oder Fugazi lassen grüßen. Daraus nun aber ein auditives Korsett zu schnüren, würde
„The Human Remains“ nicht gerecht werden. Was passt, passt. Und was nicht, eben nicht. Entsprechend zaubert das Quartett auch gerne mal elektronische Samplings aus dem
Songwriting-Hut. Dabei bleibt die stilbildende Note aber stets präsent und mitreißend: acoustic please!